Lebenstage

Beschrieb unten

Lebenstage, 2012, 61 x 224 x 10 cm verkauft

„Lebenstage“ ist eine 2012 angefangene Arbeit, bei der ich für jeden meiner Lebenstage mit Stechbeitel eine Kerbe in eine Holzfläche geschlagen habe.
In Fünferbündeln zusammengefasst und linienförmig angeordnet füllen meine „Lebenstage“ vier Einwegpaletten. Die fünfte Palette ist nicht voll. An der Vernissage für meine Ausstellung im EWJR am 9. Mai 2014 sind es 17995 Kerben. Da die Arbeit gekauft wurde, ist sie abgeschlossen.
Die fünf Paletten nebeneinander gelegt bilden eine Reihe mit kleinen Zwischenräumen. Die Einwegpaletten dienen normalerweise dem Transport von Gütern, nun transportiere ich meine Lebenstage auf Ihnen. Sie breiten meine Lebenszeit vor dem Betrachter aus. Die Zählweise mit den Fünferbündeln ist sehr einfach und man kennt sie aus Bildern oder Erzählungen z. B. von Menschen die auf etwas warten und die Tage mit Strichen an der Wand zählen.
Die weisse Farbe symbolisiert das Ungewisse, die Unschuld, das weisse Blatt welches ich mit meinem Leben (meinen Lebenszeichen) vollschreibe. Auf andere Farben oder die Kennzeichnung einzelner Perioden oder spezieller Tage habe ich bewusst verzichtet. So bleibt das Wesentliche dieser Arbeit das grosse Ganze und nicht einzelne Tage. Das Schlagen der einzelnen Kerben war eine Tätigkeit, die viel mit meinen Erinnerungen (und dem gelegentlichen Fehlen von Erinnerungen) zu tun hat. Fragen tauchten auf, nicht nur zu Erinnerungen, auch zu Gegenwart und Zukunft, Fragen nach der Endlichkeit des Lebens.
Diese Fragen möchte ich auch bei den Betrachtern anregen, auch sie sollen eingeladen sein, über ihr eigenes Leben nachzudenken oder sich an Situationen zu erinnern, in denen sie die Tage gezählt haben, sei es aus Vorfreude oder in einer schwierigen Situation.

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